„Carmen“ von George Bizet in neuem Gewand
Eine Operinszenierung der besonderen Art gastiert am Freitag, dem 27. September im Multikulturellen Centrum Templin (MKC): Die „Uckeroper“ zeigt den Opernklassiker „Carmen“ von George Bizet ab 20 Uhr im großen Saal des MKC in einem völlig neuen Gewand: in der musikalischen Begleitung reduziert auf zwei Gitarren und eine Violine. Auch das Libretto wurde völlig neu geschrieben. „Wir sind dichter als das klassische Opernlibretto von Henriy Meilhac und Ludovic Halévy an der literarischen Vorlage von Prosper Mériméé geblieben“, erklärt der Regisseur Volker Müller-Brandes, „und erzählen die ganze Geschichte von Carmen, einer Frau, die ihre persönliche Freiheit behaupten will und dafür sogar den Tod in Kauf nimmt. Insofern gibt es inhaltlich überhaupt keine Reduktion“, sagt er.
Faszinierende Nähe
Die Opernmacher aus der Region zeigen, dass hochkarätig besetzte Inszenierungen keineswegs eine riesengroße feste Bühne benötigen, für Carmen wurde eine neue transportable Rundbühne angeschafft. Das ergibt eine faszinierende Nähe zwischen dem Publikum und den Agierenden auf der Bühne, wie sie in keinem Opernhaus erreicht werden kann. „Carmen“ ist die diesjährige Inszenierung der Uckeroper und hat bereits in Prenzlau, Angermünde und Schwedt Erfolge feiern können. In Templin gastiert die im Jahr 2021 gegründete Uckeroper zum ersten Mal. „Wir freuen uns, dass wir diese faszinierende Interpretation des Carmen-Stoffs nun auch in Templin in unserem Haus präsentieren können“, erklärt die MKC-Geschäftsführerin Kathrin Bohm-Berg.
Die Uckeroper entstand als freies Label für Musiktheater in der Uckermark im Jahr 2021 als Initiative des Opernregisseurs Holger Müller-Brandes und weiterer Akteure. Bisherige Inszenierungen waren in der Spielzeit 2021 „Dein ist das Reich“, eine schwedische Oper von Jonas Forssell, die sich mit dem Umgang der westlichen Gesellschaften mit Flüchtlingsbewegungen auseinandergesetzt. Im vergangenen Jahr inszenierte das Uckeroper-Team die Mozart-Oper Judith. Und im kommenden Jahr will die Uckeroper dem fast vergessenen Komponisten Arnold Mendelssohn, Neffe von Felix Mendelssohn Bartholdy mit der Wiederaufführung seiner Oper „Elsi, die seltsame Magd“ ein musikalisches Denkmal setzen.