Joachim Böttcher (1946-2022) Malerei, Siebdruck

Joachim Böttcher gehörte zu den starken bildnerischen Temperamenten, die am Tafelbild und an der bildhauerischen Formarbeit festhielten und sich einem klassischen Werkbegriff verpflichtet fühlten. Er hatte zunächst eine Lehre als Steinmetz absolviert und in diesem Beruf gearbeitet. Von 1967 bis 1972 studierte Joachim Böttcher Malerei und Graphik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Prägende Lehrer waren die gegensätzlichen künstlerischen Charaktere Gerhard Kettner und Herbert Kunze. Kettner bedeutete zeichnerische Disziplin und Schulung in bildnerischer Transformation des Gegenständlichen wie Figürlichen. Kunze eröffnete die Möglichkeit, inneren Vorstellungen jenseits eines einengenden Realismus-Begriffes Form zu geben. Nach dem Studium war Böttcher freiberuflich als Maler sowohl in Dresden als auch in Berlin tätig, bis er 1980 endgültig nach Berlin zog und hier Meisterschüler an der Akademie der Künste bei dem Bildhauer Werner Stötzer wurde. In dieser Zeit begann Joachim Böttcher sich selbst intensiv der Bildhauerei zuzuwenden, plastische Gestalt im Sinne des Figurativen neu zu hinterfragen und im Fragmentarischen zeichenhafte Formen von selbstbestimmter Monumentalität zu finden. Zeichnung spielt in Böttchers Werk als Wegmarke – sowohl zum Bild als auch zur Plastik – eine zentrale Rolle, sie gewann seit den 1980er Jahren zunehmend auch in seinem malerischen Werk als Ausdrucksmittel an Präsenz. In seinen Bildern ist sie Spur, Begrenzung, raumbildende Struktur und rhythmisierendes Element, bestimmt sie die Eigenart seiner Malerei. 1990 hatte Joachim Böttcher sich ein Atelier in der Uckermark nahe Templin genommen. Hier lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod. Zu den wichtigen Ehrungen, gehörte 2016 die Auszeichnung für sein Lebenswerk durch den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg.

Die Ausstellung im MKC zeigt Bilder und eine Reihe von Siebdrucken, die während intensiver Arbeit in der Werkstatt von Ulrich Grimm in Magdeburg entstanden sind.

  • Eröffnung:
    Freitag, 07.07.2023
    20:00 Uhr

  • Dauer der Ausstellung:
    07.07. bis 21.08.2023

  • Öffnungszeiten
    Foyer-Galerie:

    Mo/Do/Fr/Sa/So, 14:00-19:00 Uhr

  • Eintritt:
    frei